Ja, nein oder doch vielleicht?

Ja, nein oder doch vielleicht?

Wir treffen täglich Entscheidungen und davon nicht zu wenig. Genau genommen sind es bis zu 20.000 pro Tag. Eine der ersten, die wir treffen, ist überhaupt am Morgen aufzustehen. Deshalb gilt für niemanden die Ausrede: „Ich kann keine Entscheidungen treffen!“. Klar gibt es Entscheidungen die wir ohne großes Überlegen treffen und auch andere, über die wir uns Nächte lang den Kopf zerbrechen. Diese wiederum ziehen vielleicht weitere Entscheidungen mit sich oder beeinflussen einfach einen großen Bestandteil unseres Lebens. Doch wie schaffen wir es entscheidungsfreudiger zu werden und es nicht mehr auf die lange Bank zu schieben? Auch die Forscher beginnen gerade erst zu verstehen, was bei einer Entscheidung in uns vorgeht. Auch spielen natürlich viele äußere und innere Einflüsse eine Rolle. Seien es die Hormone, Marketingtricks, unsere Familie und Herkunft und ganz wichtig natürlich auch unsere spontanen Gefühle. In den Achtzigern erschien ein Buch „Descartes Irrtum“. Der Neurologe António Darnasio hat durch einen Patienten eine völlig verblüffende Entdeckung gemacht. Sein Patient konnte sich nach einem Tumor nicht mehr entscheiden. Darnasio hat die Verwandten des Patienten befragt und es kam heraus, dass er überhaupt keine Emotionen mehr hatte, weder Frustration, noch Freude noch Traurigkeit und bewies so einen Mangel an Gefühlen. Deshalb fielen ihm auch Entscheidungen sehr schwer. Er fühlte sich einfach bei jeder Entscheidung gleich! Seit diesem Zeitpunkt wissen die Forscher: Ohne Gefühle ist unser Verstand hilflos und wir handeln nicht rational.

Das gute alte Bauchgefühl!

Ganz nach der Redewendung treffen wir oft intuitiv Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“. Sind diese Spontanurteile wirklich besser? Auf jeden Fall! Wenn wir nicht so viel Zeit haben über eine Sache nachzudenken, treffen wir oft die besten Entscheidungen. Auch sagt man, dass zum Beispiel Ärzte und Psychologen meist eine gute Intuition haben. Es kann auch sein, dass manche Menschen eine Gabe haben, aber diese Menschen sind auch meist Experten auf ihrem Gebiet und habe vielleicht auch aus ihren Fehlentscheidungen gelernt. Trotzdem lassen wir uns oft viel zu leicht von unbewussten Vorurteilen, falschen Glaubenssätzen und Ängsten leiten. Der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier und geht meist immer gleich vor, so haben wir uns mehr oder weniger im Laufe unseres Lebens eine Strategie dafür zurechtgelegt. Wenn Du jetzt sagst, dass Du deine Entscheidungen rational triffst, bist Du in bester Gesellschaft. Denn die meisten Menschen geben bei Befragungen an zu den Kopfmenschen zu gehören. Doch entspricht das auch wirklich der Wahrheit? Studien besagen nämlich genau das Gegenteil: Wir treffen Entscheidungen eher intuitiv. Rational begründet werden sie dann erst später.

Fehlentscheidungen gibt es nicht!

Es kann ein sehr beklemmendes Gefühl sein, wenn wir uns vorwerfen eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Je extremer die Konsequenzen dieser Entscheidung sind, desto mehr fühlt man sich unter Druck gesetzt. Manchmal fühlt es sich an, als würde es keinen Ausweg mehr geben. Der schlimmste Gedanke ist, dass wir selbst Schuld sind, denn dadurch kann eine große Unzufriedenheit entstehen.  Wir bereuen es sehr und reden uns ein, sich selbst gegenüber versagt zu haben. Wenn Du aus diesem Teufelskreis nicht ausbricht, wird es nie enden. Doch es gibt IMMER einen Weg aus vermeintlichen Fehlentscheidungen rauszukommen. Leider müssen wir den ersten Schritt immer selbst gehen. Viele Menschen fühlen sich verpflichtet, wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen haben, diese auch weiterzuführen. Die Ursachen sind vielfältig, sei es der eigene Stolz oder auch Pflichtgefühl gegenüber anderen Menschen. Wie viele Ehen trennen sich erst, wenn sie total zerbrochen sind, nur weil sie den Kindern ein behütetes Leben geben möchten? Doch ist das wirklich die Lösung, wenn ein Mensch total daran zerbricht? Im Grunde betrügen wir uns doch nur selbst. Wenn wir aus unserer Ohnmacht erwacht sind und uns eingestehen können, dass wir uns selbst betrügen können wir endlich auf Distanz gehen und als Außenstehender die Situation betrachten. Nach Lösungen für uns selbst suchen. Jetzt heißt es einen Plan zu schmieden und wieder auf deinen Weg zu finden. Finde heraus was Du wirklich willst. Trotzdem sollten wir auch danach diese Entscheidung nicht bereuen. In dem Moment, in der die Entscheidung getroffen wurde, gab es gute Gründe dafür.

Methoden zur Entscheidungsfindung

Die gängigste Methode ist natürlich eine Pro- und Kontraliste zu erstellen. Sie schafft einem sofort Klarheit und man kann das Für und Wieder abwägen. Eine weitere Methode ist eine Mind-Map. Diese Methode ist natürlich zeitintensiver, aber sie kann noch mehr Klarheit schaffen, denn man kann schnell alle möglichen Einflüsse einbeziehen. Auf die Hauptäste kommen deine möglichen Entscheidungen, die Folgen kannst Du auf den Nebenästen darstellen um so deinen passenden Lösungsweg zu finden.

Trau dich!

Das Wichtigste ist immer: Treffe eine Entscheidung! Schiebe nicht alles von dir weg. Das scheint zwar in dem Moment am einfachsten. Doch meistens lösen sich Entscheidungen nicht einfach in Luft aus. Denn was wir am meisten bereuen, sind doch die Entscheidungen, die wir nicht getroffen haben.

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